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Mit Mail vom 17.07.06 wurde ich von der Bundesnetzagentur darauf hingewiesen, dass die ehemalige Regulierungsbehörde jetzige Bundesnetzagentur,seit 2003 keine Anmeldung und auch keine Prüungen mehr abnimmt. Die Prüungen werden von den Deutschen Seglerverbänden durchgeführt.
Das steht zwar unten auch schon, die entsprechenden Informationen habe ich aber nun zustätzlich entfernt.

UKW Betriebszeugnis I


Ich habe am 22.03.2000 die Prüfung zum Beschränkt gültigen Betriebszeugnis für Funker I abgelegt (und bestanden :)). Vorher habe ich natürlich im Netz nach diesem Thema gesucht, aber leider konnte ich kaum was finden. Wenn es also irgendwo weiterführende Informationen gibt, so sind sie gut versteckt. Deshalb will ich hier zusammenfassen, was nötig ist, um das Betriebszeugnis I zu erlangen.

Warum ich überhaupt ein Seefunkzeugnis gemacht habe? Als ich 1998 in Kroatien Segeln war, kam gerade auf, dass zur Bedienung der eigentlich immer an Bord befindlichen Funkanlage mindestens ein Crewmitglied ein Sprechfunkzeugnis haben muss. Angeblich könnte man das auf die Schnelle vor Ort machen, aber es sei (noch) nicht wirklich nötig. Naja, es kam, wie es kommen musste, es fand natürlich genau an dem Samstag keine Prüfung statt und es war entgegen allen anderslautenden Gerüchten doch nötig.

Der Vercharterer meinte, ich solle halt nicht in Mali Losinj festmachen, da der dortige Hafenkapitän dafür bekannt sei, dass er die Einhaltung der geltenden Vorschriften genauestens überwache, aber sonst könne ich tun, was ich wollte. Nun, er hatte zumindest so weit Recht, dass ich wirklich keine Probleme bekam. Allerdings will ich immer noch nach Mali Losinj ...

Im Laufe der Prüfungsvorbereitung habe ich mich mit dem Thema Seefunk näher befasst und bin auch sehr froh, dies getan zu haben. Das Wissen bzgl. GMDSS, die hier aufgeführten englischen Fachbegriffe und der Ablauf des Funkverkehrs sind MBMN (meiner bescheidenen Meinung nach) für alle Segler wichtig, auch wenn sie kein Funkzeugnis anstreben!

Noch ein kleines Wort zu Mobiltelefonen: Damit sind momentan im Umkreis von etwa 37 km (20 nm) um die Basisstation Verbindungen möglich. Auch wenn man besseren Empfang hätte, besteht eine technische Einschränkung durch die Laufzeit der Signale. Die Seenotrufnummer in deutschen Gewässern ist die 124 124, dazu ist aber ein Einbuchen ins Netz und damit eine gültige SIM-Karte nötig. Ein noch wesentlicherer Punkt ist vielleicht das Fehlen der Möglichkeit (im Vergleich zu Funk) alle umliegenden Empfänger gleichzeitig zu erreichen. Mobiltelefon sind immer selektiv mit der gewählten Nummer verbunden und wer weiss schon, welche Nummer das Handy des Frachterkapitäns direkt voraus hat? Letztendlich ist es sehr schwer bis unmöglich für die Retter ein Handy anzupeilen.

  1. Welches Zeugnis wofür?
  2. Was ist eigentlich GMDSS?
  3. Anmeldung zur Prüfung
  4. Prüfungsablauf
  5. Was muss man wissen?
  6. Literatur und SW
  7. Englische Fachbegriffe
  8. Ablauf des Funkverkehrs

Welches Zeugnis wofür?

Prinzipiell ist zur legalen Bedienung einer Seefunkstelle bzw. Schiffsfunkstelle eines der folgenden Zeugnisse Voraussetzung:

  • UKW Sprechfunkzeugnis
  • Allgemeines Sprechfunkzeugnis
  • UKW Betriebszeugnis I (= international, z. B. im Mittelmeer gültig, auch englische Sprachkenntnisse gefordert)
  • UKW Betriebszeugnis II (= nur national gültig, deutsche Sprache)
  • Allgemeines Betriebszeugnis

Die Sprechfunkzeugnisse berechtigen nur zur Bedienung von Sprechfunkanlagen. Will man auch digitalen Funkverkehr per DSC (Digital Selective Call) nutzen, so ist ein Betriebszeugnis nötig. Der Zusatz "Allgemeines" berechtigt dabei im Gegensatz zu "UKW" auch zur Bedienung von GW (Grenzwellen), KW (Kurzwellen) und Satellitenanlagen.

In Notfällen ist es aber jedem gestattet die Funkstelle zu bedienen! Man muss i. d. R. aber wissen, was zu einem Notruf gehört, verstehen, was die Gegenstelle antwortet, und die Bedienung der Geräte wenigstens grob kennen, um erfolgreich Hilfe rufen zu können. Will man aber nicht nur selbst Hilfe erhalten, sondern im Notfall auch Hilfe leisten, so sollte man schon etwas genauer Bescheid wissen!

Anmeldung zur Prüfung

Update 21.04.2002
Ab 01.01.2003 wird die Prüfung nicht mehr von der RegTP abgenommen, sondern von den Prüfungsstellen des Deutschen Motoryachtverbands e.V. (DMYV) bzw. des Deutschen Segler-Verbands e.V. (DSV). Näheres dazu findet man im Merkblatt für Wassersportler: Neue Funkzeugnisse für den Seefunkdienst vom Bundesministerium für Verkehr, Bau und Wohnungswesen (http://www.elwis.bafg.de/servlet/IbMenu?ID=7086 [21.04.2002]).
Die Prüfungen werden ab 01.01.2003 dem Hörensagen nach ähnlich ablaufen wie bei den SBFs - also mit freiformulierten Fragen.

Englische Fachbegriffe

Es reicht wohl nicht, nur gute Englischkenntnisse zu haben, um alle Fachbegriffe umschreiben zu können (wie erklärt man z. B. querab?), daher sollte jeder zumindest diese Ausdrücke kennen, um auch korrekt verstanden zu werden. Was das Lernen evtl. erleichtert ist, dass sich eigentlich fast alle zum Verständnis bzw. Absetzen eines Funkspruchs nötigen englischen Ausdrücke in folgende Textbausteine gliedern lassen: Es folgt eine Liste der in den Prüfungssprüchen vorkommenden Ausdrücke, nach obigen Textbausteinen sortiert. Diese Liste ist natürlich nicht vollständig, aber da zumindest alle wichtigen Fälle in den Prüfungsaufgaben abgedeckt werden, kommt man damit schon mal gut weiter.
DeutschEnglish
Position/Navigation Position/Navigation
Abstand/ Distanz distance
angegebene Position mentioned position
Ansteuerung approach
auf Position in position
begrenzt durch bounded by
Deutsche Bucht German Bight
Fahrwasser fairway
Geschwindigkeit speed
in der Nähe in vicinity
in Richtung Küste ashore
innerhalb von ... sm within ... nautical miles
Kiel-Ostsee-Weg Kiel-Baltic-Route
Kurs course
mit Bestimmungshafen bound for
Nautische Warnnachricht navigational warning
passieren pass
quer ab abeam
rechtweisend ... Grad true bearing ... degrees
Sandbänke sandbanks
Seegebiet sea area
Tiefwasserweg deep water route
ungefähr approximate
unterwegs von ... nach underway from ... to
Verkehrstrennungsgebiet traffic separation scheme
   
Seezeichen/Markierungen Navigational Marks
angestrichen painted
auf der Spitze on top
Feuerschiff light-vessel
Funkfeuer radio beacon
Glockenboje bell buoy
Heulboje whistle buoy
Leuchtturm lighthouse
Lichtfeuer light beacon
Peitschenantenne whip-antenna
Seenotfunkbaken emergency radiobeacons
Spierentonne spar buoy
Tonne, Boje buoy
   
Schiffstechnik Technical Terms
Anker anchor
Aufbauten superstructures
Backbord port
Fanggeschirr fishing gear
Kette chain
Laderaum hold
Ladung/ Fracht cargo
Luke hatch
Maschinenraum engine room
Mast mast
Ruder rudder
Rumpf hull
Schiff vessel
Slup sloop
Steuerbord starboard
   
Wetter Weather
abnehmend moderating
Allgemeine Wetterlage general synopsis
frische Briese (5) fresh breeze
leichte Briese (2) light breeze
mässige Briese (4) moderate breeze
mässige Sicht moderate visibility
nördlich northerly
orkanartigen Sturm (11) violent storm
rechtsdrehend veering
Regen rain
rückdrehend backing
Schauer showers
schlechte Sicht poor visibility
schwache Briese (3) gentle breeze
schwere See heavy sea
Sprühregen drizzle
Sturm gale
Sturm storm
stürmischer Wind (8) gale
südlich southerly
vereinzelt occasional
westlich westerly
Wettervorhersage weather forecast
(Wind) Stärke (wind) force
zeitweise zunehmend temporarily increasing
zunehmend increasing
östlich easterly
überwiegend heiter mainly fair
   
Was ist vorgefallen? What happend?
auf Grund aground
ausgefallen inoperative
ausser Betrieb out of order
Baumstämme treetrunks
Begleitfahrzeug chaseboat
Bergung salvage
Besatzungsmitglied crewmember
besteht Verdacht is suspected
(Boje) ist vertrieben (buoy) is off station
Bojen eingezogen buoys withdrawn
droht zu sinken risk of sinking
ersetzt replaced
Feuer im ... ... on fire
Funkverbindung aufnehmen establish radio contact
gekentert capsized
geortet located
gesichtet sighted
Herzinfarkt heart attack
Hindernis obstruction
Kentergefahr danger of capsizing
kleiner Eisberg growler
langsame Geschwindigkeit slow speed
Mann über Bord Man over board
manövrierunfähig not under command
mit der Aufschrift marked
Nautische Warnnachricht navigational warning
notgewassert ditched
ohne Nachricht unreported
ohnmächtig unconsious
reduzierte Geschwindigkeit reduced speed
Rettungsboot lifeboat
Schiff rammte ... vessel struck ...
Schiff sinkt ship is sinking
schleppen towing
schwer verletzt seriously injured
(schwere) Schlagseite (heavy)list
schwimmt noch still afloat
Tiefwasserweg deep water route
treibend drifting
treibend drifting
UKW VHF
unter Wasser submerged
untersuchen investigate
verlassen/ aufgeben abandoning
verloschen unlit
verschoben shifted
Wassereinbruch im ... ship is making water in ...
weiterfahren proceeding
   
Was will man? What's to be requested?
benötigen Hilfe require assistance
Beratung advice
Bergung salvage
Brandbekämpfung fire fighting
dieses Gebiet zu meiden to avoid this area
für die Schifffahrt to navigation/shipping
grosser Abstand wide berth
Hilfe assistance
Hubschrauber helicopter
hörbereit zu bleiben to standby
Hörwache radio watch
im sicheren Abstand passieren to pass in safe distance
Lotse pilot
medizinische medical
Meldungen an ... reports to ...
mögliche Hilfeleistung possible assistance
navigieren navigate
scharf Ausschau/ Ausguck halten to keep a sharp lookout
Schlepper tug
Schlepperhilfe tug assistence
sich zu beteiligen to assist with
UKW VHF
überprüfen check
werden gebeten are requested
wird empfohlen are advised to

Ablauf des Funkverkehrs

Da es im Netz (z. B. bei http://www.esys.org oder bei der U.S. Coast Guard) genügend Vorlagen für den Ablauf von Funksprüchen gibt, verzichte ich an dieser Stelle darauf. [Wer weiß, wenn genügend Leute fragen, werde ich das noch ergänzen.]
Wenn ich auf Törn bin, hängen immer vorausgefüllte Notrufe, die man nur noch um die Position ergänzen muss, in der Nähe des Funkgeräts, damit im Falle eines Falles jedes Crewmitglied einen Notruf abgeben kann, der so formuliert ist, dass schnellstmöglich Hilfe kommen könnte.
Folgende Hinweise möchte ich aber noch geben: Wesentlich ist die Unterscheidung zwischen dem eigentlichen Notruf und der Einleitung des Notrufs (Notanruf). Letzteres ist mit DSC-Controller nicht mehr nötig, da es automatisch erfolgt.
Man kann folgende Unterscheidung der Notrufe treffen:
  • GMDSS
  • NON-GMDSS
  • Binnenschifffahrt
Für das jeweilige Schiff vorbereitete Vorlagen für einen Notruf sollten meiner Meinung nach in jedem Fall gut sichtbar in der Nähe des Funkgerätes angebracht werden (z. B. mit Tesafilm an die Bordwand kleben)!

So, das wars. Sollte jemand noch Ergänzungen oder Berichtigungen haben, dann nur her damit. Ansonsten wünsche ich viel Erfolg und hoffe, diese Seite hat ein wenig geholfen!


Änderungen:
Thomas Hopfner, 23.03.2000: Seite begonnen
Thomas Hopfner, 22.08.2001: kleinere Überarbeitung, Dank an Tobi und Gunnar
Thomas Hopfner, 21.04.2002: Ergänzung, Dank an Martin Klopsteg
Thomas Hopfner, 17.07.2006: RegTP entfernt